Danke der guten Vorbereitung waren wir heute Morgen speditiv unterwegs und konnten bald aufbrechen. Durch das schöne Verde Valley führte unsere Fahrt in Richtung Phoenix, der Hauptstadt von Arizona. Auf dem 303 Loop zur Umfahrung der Stadt säumten hunderte riesige Lagerhallen die Strasse. Scheinbar sind die Kapazitäten im Grossraum Los Angeles erschöpft, und viele Firmen nehmen deshalb nun neue Verteilzentren in Phoenix in Betrieb. Auch heute war die Fahrt durch die Wüste abwechslungsreich, weil es immer wieder neue Berge, Pflanzen und Dörfer zu sehen gab.

Dem Gila River entlang fuhren wir in Richtung Yuma und der Grenze zu Mexiko. Vor der Stadt sind uns insbesondere die vielen Senioren-Campingplätze (Zutritt ab 55 Jahren) aufgefallen. Bei Temperaturen um die 45° fragen wir uns, wie angenehm das ist, aber den vielen Bewohnern und Besuchern scheint das nichts auszumachen.
Am westlichen Ende von Yuma haben wir die Staatsgrenze passiert, und sind wieder zurück in Kalifornien. Bald darauf kam der Grenzzaun zu Mexiko in Sicht, der uns auf der restlichen Fahrt immer mehr oder weniger nah begleitete. Der Zaun führt über mehr als 1'000 km von San Diego nach El Paso im Bundesstaat Texas, und es ist sehr umstritten, ob dieser überhaupt etwas bringt, da weiterhin sehr viele (2.8 Millionen im Jahr 2023) Menschen jedes Jahr illegal die Grenze von Mexiko zu Amerika überqueren.
Über die Cuyamaca Mountain fuhren wir weiter Richtung Westen. Die Strecke führt über eine kurvige Strecke über den Pass, in etwa wie bei uns die Autobahn durch Leventina. Am Rand hat es alle paar hundert Meter Brunnen, damit die Autofahrer bei einem überhitzten Motor das verdampfte Kühlwasser wieder nachfüllen können. Die heutigen Autos sind jedoch deutlich robuster als früher, und auch unsere Dodge Caravans hatten zum Glück keine Probleme, den Anstieg ohne kochendes Wasser zu bewältigen.
Durch das Pine Valley fuhren wir weiter Richtung Westen und erreichten bald darauf die Agglomeration von San Diego. Kaum zurück in städtischem Gebiet fanden wir uns auch schon im Stau wieder. Unser Weg zum Hotel führte uns durch die Innenstadt, und dann über eine riesige Brücke auf die vorgelagerte Coronado Insel.
An der Rezeption passierte es dann, der Rollstuhl von Dave hat keine Bewegung mehr gemacht und einen “ISM Modul” Fehler angezeigt. Nach einer ersten Kontrolle in der Lobby haben wir herausgefunden, dass das Problem auftritt, sobald ein Aktuator (Motor/Getriebe zur Verstellung des Stuhls) in eine bestimmte Richtung gesteuert wird. Nach einem Neustart funktioniert der Stuhl, bis man zum ersten Mal eine solche Verstellung vornimmt, aber so konnten wir immerhin ins Hotelzimmer fahren.

Bei der folgenden, genaueren Prüfung haben wir das Problem mit dem Ausschlussverfahren auf das “Intelligent Seating Module” eingegrenzt, und Dave hat die Einstellung seiner Rückenlehne und Fussstütze manuell so vorgenommen, dass es in allen Fällen einigermassen bequem sein sollte. Da es schon recht spät war, und wir mit dem mitgebrachten Werkzeug keine weiteren Diagnosemöglichkeiten hatten, haben wir den ganzen Vorfall zu einem Problem von morgen erklärt und uns auf den Weg ins Bett gemacht.