Nach einem langen Abend gestern, sind wir heute eher gemächlich in den Tag gestartet. Wir haben die Umgebung des Hotels erkundet, und uns mit dem öffentlichen Verkehr vertraut gemacht. Direkt vor unserem Hotel befindet sich eine U-Bahn Station, deren Lift allerdings im Moment defekt ist. Wir haben dann zwar doch noch einen zweiten, funktionierenden Lift in einer anderen Strasse für die selbe Station gefunden, diesen dann aber doch nicht genutzt. Für unseren Weg zum Hafen war nämlich eine direkte Buslinie einfacher, und weil jeder Bus über eine eingebaute Rampe zum ausklappen verfügt, erschien uns das als die einfachere Variante.

Am Hafen angekommen ging es nach einem kurzen Imbiss vom Hot Dog Wagen bereits auf die Suche nach dem Pier für unsere Bootsfahrt nach Alcatraz. Auf dieser Insel in der Bucht von San Francisco befindet sich ein 1963 stillgelegtes Gefängnis, welches damals für besonders schwere Verbrecher wie z.B. Al Capone verwendet wurde. Das Boot war gross, und entsprechend gut mit dem Rollstuhl befahrbar, und auf der Insel selbst stand ein Elektrotram für die Fahrt vom Hafen zum Gebäude auf dem Felsen zur Verfügung.

Das Gefängis wird durch denselben Eingang betreten, den damals die Häftlinge nutzen mussten. Anstelle einer Leibesvisitation, wie das damals der Fall gewesen wäre, erhielten wir im darauf folgenden Duschraum zum Glück nur Kopfhörer für eine Audiotour durch das Gebäude. Der Weg führt durch die Zellen, und durch die Bilder sowie Erzählungen von Wärtern und Insassen per Kopfhörer wird man eindrücklich in diese harte Welt zurückversetzt.
Nach der Audiotour haben wir uns einer Führung angeschlossen, deren Thema verschiedene Ausbruchsversuche war. Die Tour führte vom Gefängniss im oberen Teil der Insel zurück zum Hafen und machte an mehreren Orten halt, an denen damals einem Häftling eine mehr oder weniger erfolgreiche Flucht gelang. Auch Raphi & Dave liessen es sich nicht nehmen, auf dieser Tour die Umgebung zu erkunden und den etwas holprigen und steilen Weg selbst zu absolvieren, anstatt mit dem Tram zurück zu fahren.

Nach der kurzen Rückfahrt aus Festland war es bereits spät, und die regelmässigen Leserinnen und Leser ahnen es schon; wir hatten grossen Hunger. Dieser führte uns in den nahe gelegenen Fischhafen, wo wir direkt auf dem Pier ein weiteres feines Nachtessen zu uns genommen haben.
Der Weg zurück führte uns ans Ende des Piers, wo dutzende Seelöwen einen ohrenbetäubenden Lärm verursacht haben. Es war nicht ersichtlich worum es den Seelöwen ging, aber das gebotene Schauspiel war köstlich und wir haben alle sehr gelacht.

Dank des guten öffentlichen Verkehrs war es auch nicht schlimm, dass wir deswegen unseren Bus verpasst haben. Einige Minuten später fuhr bereits die nächste Verbindung, und kurz darauf konnten wir bereits wieder in unmittelbarer Nähe unseres Hotels aussteigen.
